Rückblick auf die 60. Hutzelkirmes 2006

60. Hutzelkirmes vom 11. bis 14. August - eine ausgewachsene Jubiläumskirmes mit Festkommers und allem PiPaPo wollten die Kirmesburschen nicht veranstalten. Sie hängten das Ganze etwas tiefer und sprachen von einem "runden Geburtstag". Trotzdem: Es war eine Kirmes mit allen Highlights - und noch einigem darüber hinaus.

 

Mittwoch, 09.August: Probtanz

Start war auch in diesem Jahr wieder mit dem Probtanz am 09. August 2006 als Auftaktveranstaltung für die kommende Treeser Hutzelkirmes. Vor der Kulisse der frisch renovierten Totenkirche versammelte sich trotz des kühlen und feuchten Wetters eine ansehnliche Besucherschar, um sich bei der Musik der Schwalmrebellen auf die Kirmes einzustimmen. Nach dem Motto "Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung!" wurde auch Regenschauern getrotzt und durchgefeiert bis in die frühen Morgenstunden.

Kirmesburschensprecher Christoph Maier begrüßte die Zuschauer und bedankte sich nochmals bei der evangelischen Kirchengemeinde, welche es ermöglichte, diese Veranstaltung auf dem Gelände feiern zu dürfen.

Die Kirmesburschen nutzen den Probtanz nicht nur zur Einstimmung auf die Kirmes, sondern auch um verdiente Mitglieder zu ehren und sich bei ihren ehrenamtlichen Helfern zu bedanken.

Freitag, 11.August: Eröffnung

Am Freitag, den 11. August 2006 war es dann endlich soweit, die offizielle Kirmeseröffnung stand an. Man traf sich vor dem Sudkessel der Brauerei, um aus Anlass der 60. Kirmes ein ordentliches Erinnerungsfoto schießen zu lassen. Dann begaben sich die Kirmesburschen in Ihrem feschen Outfit - schwarze Hose, weißes Hemd und blau-weiß gebänderter Zylinder schmücken eben ungemein - auf den Marsch durch Treysa. Erfreulicherweise waren viele ältere Kirmesburschen dem Aufruf des Vorstands gefolgt und hatten noch einmal den Zylinder aufgesetzt. Laut schallte es dann durch Treysas Innenstadt: "Die Treeser Kirmes, sie lebe hoch!"

"Obwohl die Kirmesburschen für die Hutzelkirmes allein verantwortlich sind, so ist und war auch in den vergangenen 59 Jahren zuvor die Ausführung nur möglich durch die Mithilfe vieler ehrenamtlicher Bürger der Stadt." sagte der Sprecher der Kirmesburschen Christoph Maier, bei seiner Eröffnungsrede im Festzelt und sprach allen Beteiligten seinen Dank aus. Auch Bürgermeister Wilhelm Kröll bekräftigte die Wichtigkeit des freiwilligen Engagements. Durch Anhängen des Jahreswimpels an die Kirmesfahne eröffnete er die 60. Hutzelkirmes.

Im Anschluss daran brachte der Aalbachtal-Express das Festzelt auf Trab. 16 Musiker, zunächst als exzellente Blaskapelle, dann Stielwechsel über Oldies und Schlager bis zum Rock - bis spät in die Nacht war Stimmung und gute Laune an den Tischen und an der dicht umdrängten Theke.

Samstag, 12. August: Kindernachmittag, Feuerwerk

Der Kirmessamstag begann traditionell mit dem Kindernachmittag, d.h. das Festgelände gehörte den kleinen Gästen mit ihren Eltern. Das Kinderprogramm beinhaltete neben einem Kinderpreisrätsel, eine Zaubervorstellung des Clowns Laurin und das alle Jahre wieder beliebte Kinderschminken.

Eine volle Stunde lang faszinierte Zauberclown Laurin sein junges Publikum und zog sie samt Eltern in seinem Bann, wenn er Dinge verschwinden ließ, Zauberstäbe von rot in weiß umfärbte oder aus einem Softball in der Hand eines Kindes gleich derer sechs machte. Zum Abschluss zeigte er noch echte Magie: Aus Luftballons entstanden Katzen, Hunde und Papageien.

 Beim Schminkstand standen die Kinder Schlange, um sich in eine Prinzessin, einen Kater oder sonst ein Fabelwesen verwandeln zu lassen. Die Eltern stärkten sich derweil bei Kaffee und Kuchen, welcher vom Förderverein des Kindergartens in der Bleichwiese angeboten wurde. Der Erlös hieraus kam allein dem Kindergarten zugute.

 "Die Welt zu Gast bei uns", genau wie das Festzugsmotto, so lautete der Lösungsspruch für das Kinderpreisrätsel. Viele hatten sich auf die Suche nach den in den Schaufenstern der Geschäfte der HGV verteilten Buchstaben gemacht, und auch am Zelt wurden noch Lösungszettel ausgefüllt. Wer sich nicht sicher war, bekam dezente Hinweise. So konnte Burschenschaftssprecher Christoph Maier aus über 60 Teilnahmekarten den Gewinner ziehen. Noah Mühling freute sich über eine Zweitages-Reise in den Herbstferien für zwei Personen ins Phantasialand bei Brühl.

Ein paar Stunden später war es auch schon wieder soweit, der Abend wurde durch den Auftritt der bayerischen Stimmungs- und Unterhaltungsband „Die Dürrbachtaler“ eingeleitet. Sie zeigten im Zelt, dass man mit Blasinstrumenten nicht nur schunklige Volksmusik machen kann, sondern richtig für Stimmung und Spaß sorgt. Daneben bot der Festplatz Vergnügung für jung und alt, für das leibliche Wohl war auf verschiedenste Art gesorgt und auch bleibende Erinnerungen gab es zu erwerben.

Um 23:00 Uhr eröffnete dann ein Kanonenschlag das von den Besuchern erwartete gigantische Höhenfeuerwerk. Gut 20 Minuten stand der Himmel über der Lehmenkaute in Flammen. Danach wurde im Festzelt bis in die frühen Morgenstunden weitergefeiert.

Sonntag, 13.August: Gottesdienst, Festzug, Discoshow

Der Sonntagmorgen begann mit dem ökumenischen Gottesdienst, der wieder rege besucht war.

Im Anschluss folgte mit dem großen bunten Themenfestzug mit all den Heimatmotiven, Spielmannszügen und Motivwagen auch in diesem Jahr der Höhepunkt der Kirmes.  "Die Welt zu Gast bei uns", so lautete das diesjährige Motto und brachte noch einmal das Flair der Weltmeisterschaftstage zurück. Neben zahlreichen Gruppen mit WM- Motiven wurden Bilder aus aller Welt dargestellt. Vom Nordpol ging es über Spanien, Holland und Costa Rica zur Fanmeile nach Berlin.

Immer wieder faszinierend sind die Begeisterung und die Fröhlichkeit, mit welcher die Darsteller beim Treysaer Festzug agieren. Da wird gesungen, getanzt, gewinkt und gelacht. Das Flair, welches von diesen Gruppen ausgeht, lässt sich mit Fotos nur ungenügend beschreiben.

 In diesem Zusammenhang danken die Kirmesburschen all denen, die mit viel Engagement und Enthusiasmus zum Gelingen des Festzugs beigetragen haben, denn ohne die Hilfe der örtlichen Betriebe und Institutionen, wie z.B. der Bundeswehr, der Stadtverwaltung, des Diakoniezentrum Hephata, des DRK, der ortsansässigen Vereine und auch vieler Einzelpersonen als Teilnehmer wäre eine solche Veranstaltung nicht durchführbar.

Im Anschluss an den Festzug fand im Festzelt traditionell die Musikparade mit den am Festzug beteiligten Spielmanns- und Fanfarenzügen statt, wo man den musikalischen Klängen nochmals lauschen konnte.

 Am Abend wurde in Zusammenarbeit mit der Diskothek Hazienda im Festzelt die Wet & Wild Party gefeiert. Neben einer Bühnenshow mit Duschen, Spritzwasseranlagen sorgte vor allem die gigantische Bühnenfeuershow und die vielen tanzenden Akteure für eine heiße erotische Nacht, die keiner so schnell vergessen wird.

Montag, 14.August: Kirmesausklang

 Dann war es auch schon wieder soweit, der letzte Kirmestag war schon wieder ganz nah. Daher ließen es die Treeser Kirmesburschen am Kirmesmontag auf dem Bürgerschoppen noch einmal richtig krachen.

Unbestrittener Höhepunkt des Tages war der Auftritt der "Wüste Wüstensöhne". Die beiden Jungs mit ihrem Minikamel brachten das Zelt zum Kochen. Salve auf Salve der bekanntesten Mitsing-Hits schossen sie ab und ruhten nicht eher, bis das Publikum mit "Hände zum Himmel" und "Viva Colonia" auf den Bänken stand. Vereine und Betriebe hatten im Festzelt Plätze reserviert und begingen mit ihren Mitarbeitern eine Betriebsversammlung der besonderen Art.

Eine besondere Verlosung hatten sich die Kirmesburschen ausgedacht. Zu jedem Getränkebon gab es ein Los, und kleinere Gewinne, wie Bier in Körbchen und Fässchen, konnten sofort an der Theke abgeholt werden. Die beiden Hauptpreise überreichte Burschenschaftssprecher Christoph Maier persönlich. Petra Thiel fährt demnächst mit ihrem Partner für eine Woche in die Türkei. Bianca Teuchler erhielt den Schlüssel für den Hauptpreis, einen 50ccm starken Motorroller.

Die Kirmesburschen legten am Montag dann noch ihre schwarz-weiße Kluft ab und wurden wie in jedem Jahr von Schausteller Achim eingekleidet. Mit ihren T-Shirts wiesen sie auf die 60. Hutzelkirmes hin. Und weil man eigentlich ein Narr sein muss, um sich die Arbeit mit der Kirmes Jahr für Jahr anzutun, erhielten jeder von ihnen eine stilvolle Narrenkappe.

 Zum Kirmesausklang bis in die frühen Stunden des Dienstagmorgens hinein, sorgten dann nochmals die Schwalmrebellen für musikalische Unterhaltung und heizten den Besuchern zum Abschluss noch mal richtig ein.

Dienstag, 15.August: Der Tag danach

Der Tag nach der Kirmes - das heißt für die Kirmesburschen zunächst einmal Arbeit. Der Festplatz muss gereinigt werden, so dass keine Spuren der Feierlichkeiten verbleiben. Nicht sehr angenehm.

Um 10:00 Uhr trafen sie sich, der harte Kern des Vereins; zum Teil körperlich recht angeschlagen, die vergangene Nacht war lang und hart. Nach einem kurzen Frühstück ging's an die Arbeit. Der Platz wurde abgerecht und gekehrt sowie der Müll eingesammelt. Hier war es ein Segen, dass die Temperaturen eher herbstmäßig waren, wodurch sich der Gestank in Grenzen hielt.

Nach getaner Arbeit ging man dann zum gemütlichen Teil über. Zum Teil waren jetzt auch die Partner und Kinder der Kirmesburschen hinzugekommen. Der Kirmesfilm kam auf den Bildschirm, und so mancher, der am Sonntag als Kassierer Dienst hatte, sah den Festzug jetzt zum ersten Mal. Getreu dem Motto "Nach der Kirmes ist vor der Kirmes" wurde auch schon darüber diskutiert, was man im nächsten Jahr besser machen könnte.

Denn bei allem Spaß blieb doch die traurige Tatsache: Diese Kirmes war ein Verlustgeschäft. Bedingt durch das schlechte Wetter hatten wir in diesem Jahr deutlich weniger Besucher. Dadurch hat sich ein Minus ergeben, welches die Kirmesburschen jetzt ausgleichen müssen, teilte Verwaltungsratssprecher Christoph Maier mit.

Samstag, 19.August: Dankeschön!

Einen netten Nachmittag verbrachten die Freunde und Förderer der Hutzelkirmes am Samstag, den 19.08.2006 im Vereinsheim in der Lehmenkaute. So eine Hutzelkirmes ist ja ein Gemeinschaftswerk. Zwar führen die Kirmesburschen die Regie, sie sind für alles verantwortlich und tragen auch das finanzielle Risiko. Trotzdem können sie ein solches Fest nicht alleine ausrichten. Unter anderem erfordert gerade der Festzug Bauarbeiter und Darsteller. Das Rote Kreuz stellt den Sanitätsschutz, die Feuerwehr den Brandschutz beim Feuerwerk und viele mehr leisten ihren Beitrag zum Gelingen des Festes.

Viele Hände arbeiten also ehrenamtlich und freiwillig am Gelingen dieses Festes mit. Bei Ihnen wollten die Kirmesburschen sich bedanken und luden zu einem gemütlichen Beisammensein in ihr Vereinsheim ein. Bei Würstchen und Getränken ließ man die Festtage noch einmal Revue passieren. Den Höhepunkt bildeten eine Bildershow sowie der von Udo Krawetzke gedrehte Videofilm über die Kirmes, vorgeführt auf einer Großbildleinwand.